ÜBERSICHT SYSTEMATIK ENTFALTUNG 144 SEINSELEMENTE VON 0 - UNENDLICH WARUM ETWAS ? SYMBOLE & ZAHLEN BEZIEHUNGEN ÜBERSICHT SYSTEMATIK ENTFALTUNG 144 SEINSELEMENTE VON 0 - UNENDLICH WARUM ETWAS ? SYMBOLE & ZAHLEN BEZIEHUNGEN
SEITEN VON THEODOR FREY
ÜBER GOTT WELT MENSCH
"Denn was ist schließlich der Mensch in der Natur? Ein Nichts im Vergleich mit dem Unendlichen, ein All im Vergleich mit dem Nichts, ein Mittelding zwischen nichts und allem, unendlich weit davon entfernt, die Extreme zu erfassen; das Ende der Dinge und ihre Anfänge sind ihm in einem undurchdringlichen Geheimnis unerbittlich verborgen" Blaise Pascal
OFFENES GEHEIMNIS
RAUMZEIT
LICHT
G O T T
EINHEIT
DUALITÄT
MENSCH
WELT
WELT
EMPFINDEN
DENKEN
TUN & LASSEN
DIE ELEMENTE WERDEN IN BEZIEHUNGEN UND BEWEGUNGEN ZU GESTALTEN IN DEN
KÜNSTEN
WISSENSCHAFTEN
POLITIKEN
ENTFALTUNG DES SEINS AUS DEM OFFENEN GEHEIMNIS
STR UK TUR D ES GESA MTWER K S
ZWEI
DREI
VIER
FÜNF
SECHS
SIEBEN
ACHT
NEUN
ZEHN
ELF
ZWÖLF
EINHEIT GOTT
DUALITÄTEN WELT
TRINITÄTEN MENSCH ICH
ICH & WELT
ICH & DU
HEILUNG
ENTZWEIUNG
MENSCHHEIT
ERLÖSUNG
GERICHT
EINHEIT IN FÜLLE
ENTFALTUNG
DREHUNG
RÜCKBINDUNG
RUHE- LOSIGKEIT
VEREINIGUNG
GELASSENHEIT
VERNICHTUNG VERSÖHNUNG
ZUWENDUNG
VER- SCHMELZUNG
VERLIEREN BEWAHREN
ALLFALT
EINFALT
NOTWENDIG- KEITEN
GEIST KÖRPER SEELE
GOTTES- FURCHT
MÖGLICH- KEITEN
DAS GLEICHE IM DU
GOTTESLIEBE
TOD
VERANT- WORTUNG
ER- LEUCHTUNG
VERLASSEN- HEIT GEBORGEN- HEIT
EWIGKEIT
AUGENBLICK DER GEBURT
DASEIN
BEWUSST- SEIN
SEIN AUS DEM ANDEREN
ANGST VOR DEM VERLASS- SEIN
SEHNEN NACH ANGENOMMEN- SEIN
SEIN IM ANDEREN
ANGST VOR DEM SCHULDIGSEIN
MENSCH- SEIN
SEIN ZU DEM ANDEREN
EINSSEIN
GEÖFFNETES SEIN
WERDEN VERGEHEN
DENKEN TUN EMPFINDEN
SUCHEN KLUGHEIT TAPFERKEIT SCHÖNHEIT
ZWEIFELN
FINDEN FREUDE
HOFFEN FRIEDEN
HASSEN LIEBEN TUGENDEN UNTUGENDEN
SOLLEN RECHTE- PFLICHTEN
VERWANDELN
AUS- LÖSCHEN ENT- WERDEN
ALLES
NICHT-NICHTS
ENTWEDER- ODER
WARUM IST ETWAS?
WER BIN ICH?
WAS IST SINNVOLL?
WAS IST MENSCHLICH
WAS IST ÜBER DEN MENSCHEN HINAUS?
RICHTE ICH MICH SELBST?
SOWOHL ALS AUCH
WEDER- NOCH
EINATMEN AUSATMEN GERÄUSCHE
TONSTÄRKE TONHÖHE TONDAUER KLANGFARBE
WORT AKKORD MELODIE RHYTHMUS
HARMONIE- DISSONANZ DUR- MOLL
ANTWORT SINGEN
GEBET LAUSCHEN SCHWEIGEN
FLUCH-SEGEN MUSIK- DRAMA
DIALOG MUSIZIEREN
JUBEL
AUSKLINGEN EINKLINGEN
ERFÜLLTES SCHWEIGEN
STILLE
WEISS SCHWARZ
GELB ROT BLAU MIT WEISS
GELB ROT BLAU MIT SCHWARZ
ORANGE VIOLETT GRÜN
ALLE FARBEN
HÄSSLICH SCHÖN
BILDENDE KÜNSTE
SILBER UND GOLD
ERBLINDUNG ERHELLUNG
LICHTLOSES LICHT
NICHT MEHR NOCH NICHT
TRINITÄTEN VERBUNDEN- HEIT
GEDÄCHTNIS ZENTRUM
RICHTIG FALSCH
IDENTITÄT MITTE
MASS BEWAHRUNG GERECHTIG- KEIT
GUTE- BÖSE SCHÖPFUNG
WISSEN- SCHAFTEN POLITIKEN KÜNSTE
ENTGEGEN- KOMMEN
ENTBINDUNG DES ALLS INS GEHEIMNIS
MYSTIK DES HIMMELS
MYTHOS DES PARADIESES
DER WILLE ZUM LEBEN
DIE OFFENBARUNG DES VATERS
FREIHEIT
LIEBE
DIE OFFENBARUNG DES SOHNES
DIE VERGOTTUNG DES MENSCHEN
DIE GESTALTUNG DER SCHÖPFUNG
DIE OFFENBARUNG DES GEISTES
GNADE DER TRINITÄT
DAS EWIGE IM WERDEN
DIE BESEELUNG DES MENSCHEN
DAS GEWANDELTE EWIGE
I. Symphonie Von der Einheit zum Ich
II. Symphonie Vom Suchen zum Finden
III. Symphonie Vom Licht zur Antwort im Menschsein
IV. Symphonie Von der Erlösung zur Fülle des Seins
EPILOG
SEINSBEREICHE
GUT - BÖS
In der I. Symphonie, mit dem Titel „Von der Einheit zum Ich“, werden die 3 Grundelemente, ausgehend von unseren Fragen, die auf die Einheit des Anfangs zurückblicken,vorgestellt und entfaltet. Im Durchlaufen der dualistischen Prozesse der Versuch, das Gewordene wieder und tiefer zu erkennen. Aus der Stille des Anfangs, dem Licht der Einheit, ist es ein atmendes Vortasten zu den Tönen und Farben des Ichs. Das Hauptthema: Wie ist geworden was ist ?
Die II. Symphonie, mit dem Titel „Vom Suchen zum Finden“, sucht in Wort und Antwort nach dem Zusammen- klang der Elemente, nach den Bildern des Ichs, die durchwirkt vom Zweifels am Anderen, sei es an Gott, der Welt oder dem Du, gestaltet werden. Aus der Dreiheit des Ichs wird das sehnende Suchen nach dem Gleichen im Anderen entfaltet. Das Hauptthema: Wie bin ich geworden was ich bin ?
In der IV. Symphonie, mit dem Titel „Von der Erlösung zur Fülle des Seins“, wird das Wagnis unternommen das Menschsein und unser Ich-Sein im Menschsein, in die Wirklichkeit unbekannter Möglichkeiten hinein zu überschreiten. Ein Verwandeln und Entschwinden, ein Hoffen und Stammeln, das alle Themen aufnimmt und zum letzten Erklingen und Verklingen bringen will. Das Hauptthema: Zu was dürfen wir uns loslassen?
In der III. Symphonie, mit dem Titel „Vom Licht zur Antwort im Menschsein“, wird betend und fluchend das Ringen der Menschheit um das Gelingen des Menschseins, verbunden mit der Erfahrung eines immer neuen Scheiterns, zum Thema.  In der Gestaltung unseres Seins, die verbunden ist mit unserer Angst vor dem Schuldigwerden und der Erkenntnis zu unserer Verantwortung, wird im fortwährenden Dialog der Versuch unternommen, zu erkunden:  Wie soll sein, was werden kann ?
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In vier Symphonien wage ich das Experiment. Sie werden komponiert aus den 3 Grundelementen: Einheit, Dualität, Ich. Diese werden 4-fach zueinander in Beziehung gesetzt, um sich damit 12-fach zu entfalten. Die 12-fache Entfaltung wird gespiegelt in 12 Seinsbereichen, um damit in 144 Themen aufzuscheinen. Das Ganze des Sagbaren wird gehalten im Unsagbaren, symbolisiert durch die Nichtzahl „O“, die als Prolog vor den Anfang, und der Nichtzahl „Unendlich“, die als Epilog nach dem Ende gesetzt wird. Die Gestalten, die sich zeigen, werden damit eingebunden in die gestaltlose Gestalt vor und nach dem Sein. Das Ganze ist als ein Gerüst, als ein Netzwerk, zu begreifen, das auch den Sonnenzyklus mit seinem 12- fachen Rhythmus der 12 Monate, die 2 x 12 Stunden des Tages und der Nacht, wie auch die Symbolzahl für das Unendliche, 144 (12 x 12), aufgreift. Die Gestalten sind durchdrungen vom Rhythmus, der die 3 mit der 4 verbindet. Aus diesen Zahlen ergibt sich multipliziert wiederum die Zahl 12, addiert die Zahl 7. Mit der 7 wird auch der Wochenrhythmus mit 7 Tagen, der Mondzyklus mit 4 x 7 Tagen (28 =1+2+3+4+5+6+7) und der Lebensrhythmus, mit dem jeweiligen Vielfachen von 7, in die Gestalten aufgenommen. 84 (3 x 28) kann dann als Symbolzahl für ein langes Erdenleben dienen. Die Struktur des Seins auf das Unsagbare hin zusammenzufügen, seine Elemente zu verknüpfen, das Zusammenwirken und die Verbundenheit von Allem zu Allem und zum Ganzen hin sichtbar zu machen, den Einklang, gleich einer Symphonie, empfindbar zu gestalten, ungewohnte und schmerzhafte Töne und Geräusche nicht auszusparen und unser beschränktes Mitwirken und Versagen einzubeziehen, dies ist der vermessene Weg.
Die Entfaltung von 0 bis
12 x12=144
Α
0
WARUM ETWAS ?
Die Frage aller Fragen
Warum ist überhaupt Etwas und nicht vielmehr (lieber) Nichts?
„Diese Frage [aller Fragen] wird von keiner «Wissenschaft» ernstlich gestellt, weil Wissenschaft ihren Gegenstand immer schon als ihr gegenstehend und so zustehend voraussetzt. Sie wird aber auch nur selten thematisch von der Philosophie gesichtet, oder wird, wenn gesichtet, nicht durchgehalten, sofern Philosophie entweder nicht beim Verwundern ansetzt, sondern alsogleich beim Beschreiben, oder, wenn beim Verwundern, dann sofort mit dem Drang, auf die verwunderliche Frage des Übcrhauptseins des Seins eine Antwort aus dem Bereich seines Soseins zu finden.“ Hans Urs von Balthasar - Herrlichkeit - Band III,I - S. 943
Ausgelassenes
Wenn Philosophie eine „Totalität von Sinn [. . . ] auf die Totalität des Seinswirklichkeit projiziert, daß dieser nunmehr Notwendigkeit zugeschrieben wird, dann ist Sein mit seinem Seinmüssen identisch, und wenn diese Identität von der Vernunft eingeholt worden ist, bleibt für die Verwunderung (daß lieber Etwas als Nichts ist) kein Raum mehr, sondern höchstens noch für die Bewunderung, daß alles innerhalb der Seinsnotwendigkeit soi wunderbar ‚schön‘ geordnet erscheint.“ Hans Urs von Balthasar - Herrlichkeit - Band III,I - S. 943
Verwunderung - Bewunderung
Ur-Wunder
Sein als solches und von sich her wundert und benimmt sich wunderlich und wunderbar. “Dieser Ur-Wunder festhaltend zu bedenken, müßte das Grundanliegen der Metaphysik sein.“
„Es ist über alle Maßen verwunderlich und durch keine innerweltliche Ursache erschöpfend zu erklären, daß ich mich im Raum einer Welt und in der unabsehbaren Gemeinschaft anderer seiender Wesen als seiend vorfinde. . . . Aus der unendlichen Verschwendung eines Zeugungsaktes . . . dem Ergebnis eines «Zufalltreffers » - geht ein «neues» Wesen hervor, das, auf sein personales Ich reflektierend, sich doch keineswegs als Zufallsprodukt auslegen kann: ist es doch begabt, die Welt im ganzen, ja das Sein im ganzen von einem unwiederholbaren Blickwinkel her zu betrachten und somit zu einigen (Leibniz). Nichts deutet im (Welt-) Sein daraufhin, daß dieses die «persönliche » Intention hatte, gerade diese einmalige und als solche unersetzbare Person durch jenes Zufallsspiel hervorzubringen; nichts beweist, daß diese einmalige Person . . .eine Art notwendigen Platz angewiesen erhält, so wie eine Zahl innerhalb der Totalität der Zahlenreihe ihre Unentbehrlichkeit bekommt. Ich könnte mir vorstellen . . . daß unzählige «Andere » statt meiner diesen «gleichen » Platz im All hätten besetzen können. Warum es gerade mich «getroffen » hat, weiß ich nicht.“
Hans Urs von Balthasar - Herrlichkeit - Band III,I - S. 944/945
Das griechische Substantiv „symboion" bedeutet das „Zusammengefügte". Symbolisieren bedeutet etwas zusammenfügen, das zusammengehört, aber vorher getrennt war. Das Symbol ist ein „Zusammengeworfenes" aus einem sinnlichen Zeichen und dem was symbolisiert wird. Symbole sind sinnliches Zeichen für das „eigentlich Gemeinte", das Symbolisierte, das damit aber nur indirekt ausgedrückt wird. Symbole haben dadurch die Möglichkeit, auf eine verborgene, tiefere Wirklichkeit zu verweisen.
SYMBOLE
Mit den Zahlensymbolen versuche ich die Struktur des Seins nachzubilden. Sie sind mir Orientierungszeichen, damit ich mich nicht verliere im Einzelnen. Mit ihnen sollen die Gestalten, die vom Anfang her kommen und sich auf das Ende hin entwickeln, gehalten werden, Gestalten, die im Anfang das Ende schon umfassen und im Ende den Anfang nicht verlieren. In vier Symphonien wage ich das Experiment. Sie werden komponiert aus den 3 Grundelementen: Einheit, Dualität, Ich. Diese werden 4-fach zueinander in Beziehung gesetzt, um sich damit 12- fach zu entfalten. Die 12-fache Entfaltung wird gespiegelt in 12 Seinsbereichen, um damit in 144 Themen aufzuscheinen.
ZAHLEN & SYMBOLE
ZAHLEN
In allem was ist, ist Zahl und Maß. Die Zahlen finden gibt Ordnung. Im Maß geben ist bereits Erkennen. Nikolaus von Kues - Cusanus
EMPFINDEN DENKEN TUN/LASSEN
Klar denken
Warm fühlen
Ruhig handeln
ICH
„Nicht direkt Gott ist Thema, sondern der Mensch in seinem Gottesbezug. So wird nicht gefragt: "Gibt es Gott?", sondern: "Kann der Mensch ohne Gott leben oder gedacht werden?" Albert Keller
BEZIEHUNGEN
TRINITÄTEN
Spekulationen Das eng im Empfinden, Denken und Tun verbundene Ich, das im Schönen, Wahren, Guten ersehnte Selbst, spiegelt sich in einem Anderen, einem transzendenten Grund und gibt ihm die entsprechende Gestalt. Das Andere wird zum Schöpferischen, Bewegenden, Weltwirkenden, zum Vater, Geist und Sohn, zur Gestalt, das diese Trinitäten verbindet. Sehen wir in diesen Spiegelungen nur uns selbst oder spiegelt sich das Andere damit wesentlich in uns? Welche spekulativen Folgen ergeben sich aus diesen welchselseitigen Spiegelungen. Wie können die Spiegelungen einen Durchblick von Angesicht zu Angesicht finden? Der griechische Begriff "theoria" (Betrachtung) wurde im Lateinischen durch "speculatio" übersetzt und bedeutete zugleich "contemplatio".
WECHSEL DER PERSPEKTIVE
NICHT ICH, ICH, ICH
STATTDESSEN
IN MIR GESCHEHE ICH MICH BEWEGT MICH DÜRSTET IN MIR GESCHIEHT
DIE INNWENDIGE GABE ENTDECKEN DAS GEGEBENE ALS DAS ERSTE ANEREKENNEN
SPIEGELUNGEN
Lass' uns nun sehen, ob der Name «theos» oder «Gott» uns Unterstützung hierzu gibt. Der Name «theos» selbst ist nämlich nicht der Name Gottes, der jede Vorstellung übertrifft. Denn was nicht erfasst werden kann, bleibt unsagbar. Aussprechen heißt nämlich, eine innere Begrifflichkeit mit Vokalen oder anderen figurhaften Zeichen nach außen hin auszudrücken. Wenn also von etwas keine Ähnlichkeit erfasst wird, bleibt auch der Name unbekannt. «Theos» ist also der Name Gottes nur insofern, als er vom Menschen in dieser Welt gesucht wird. Der Gott Suchende soll folglich aufmerksam betrachten, auf welche Weise in dem Namen «theos» ein bestimmter Weg des Suchens eingefaltet wird, auf dem Gott so gefunden wird, dass er berührt werden kann. «Theos» hängt etymologisch mit «theoro» zusammen, was «ich sehe» und «ich laufe» bedeutet. Der Suchende muss also mittels des Sehens laufen, damit er zum alle Dinge sehenden «theos» gelangen kann. Demnach trägt die Schau eine Ähnlichkeit mit einem Weg in sich, den der Suchende zu wandeln hat. Wir müssen folglich die Natur der sinnlichen Schau auch auf das Auge der vernunfthaften Schau ausdehnen und aus dieser eine Stufenleiter für den Aufstieg hervorbringen. Nikolaus von Kues - Vom Gottsuchen - fol.197
GOTTESBEZUG
Existenzerhellung Weltorientierung Transzendenzbezug
ICH UND GOTT
ICH & GOTT
"Glaube kommt von innen. Wer heute glaubt, will dies nicht im Widerspruch zum Wissen aus Physik, Chemie, Biologie, Anthropologie, Medizin, Religionsgeschichte . . . Nicht Säkularisierung und Aufklärung sind schuld am großen Glaubensproblem. Sie haben nur die religiösen, theologischen Schwächen offengelegt und somit unser Bewußstsein umgewälzt.  . . . Es braucht anderes [als ein paar oberflächliche Therapiemaßnahmen]: eine Revolution der Gotteserkenntnis, der religiösen wie theologischen Sprache, intellektuell und emotional. . . . Als Gottsucher einer säkularen Welt sind wir niemals fertig mit den Paradoxien des Wahren, Guten und Schönen, mit dem Rätsel des Daseins und dem Mysterium des Erhabenen." Johannnes Röser in CiG 10/2011 S.100
BEWEGUNGEN
DREHUNG
WECHSEL DER PERSPEKTIVE
NICHT ICH, ICH, ICH
STATTDESSEN
IN MIR GESCHEHE ICH MICH BEWEGT MICH DÜRSTET IN MIR GESCHIEHT
DIE INNWENDIGE GABE ENTDECKEN DAS GEGEBENE ALS DAS ERSTE ANERKENNEN
GOTTESERKENNTNIS
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn. Ich kreise um Gott, um den uralten Turm, und ich kreise jahrtausendelang; und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm oder ein großer Gesang. Rainer Maria Rilke - 1899
ZWISCHEN NOTWENDIGKEIT & ERLEUCHTUNG
WERDEN
"Variation plus Selektion ergibt Evolution." So lauter kurzgefaßt der berühmte Gedankengang von Charles Darwin. Doch während Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche hinter dem naturwüchsigen Evolutionsgeschehen - wenn überhaupt - nur einen blinden Gott erkennen konnten und folglich zum Christentum auf Distanz gingen, hat ... Teilhard ...den Evolutionsgedanken in das christliche Gottesbild eingebracht und ist so "dem Buchstaben und dem Geist der Evangelien" treuer geblieben als mancher katholische Antimodernist, der in der Evolutionstheorie nur einen Angriff auf den Glauben erkennen konnten. ... Teilhard vertrat die These, daß eine immer komplexer werdende Evolution eine "Orthogenese" sei, also ein veredelnder Fortschritt zum immer Besseren, der logisch nur im schlechthin göttlich Guten gipfeln könne. "Interessanterweise gehört die Klärung der Frage, inwieweit Komplexitätssteigerung tatsächlich ein Leitparameter der Evolution ist, auch im Zeitalter der computergestützten Genomkartographie ... noch zu den umkämpften Zonen lebenswissenschaftlicher Theoriebildung." .. [Darwin und Teilhard] verneinen eine Evolution der Richtungslosigkeit. Der Unterschied liegt in der rein säkularen Argumentation Darwins, während Teilhard seine Schlüsse aus dem Geist und dem Gottesglauben der Evangelien zieht. "Teilhard für ihn selbst so anstrengend folgenreiches Vertrauen darauf, daß fehlbare Wesen wie wir gerade im Licht der Ewigkeit eben doch mehr sind als schmutzige und jammervolle Gestalten, deren Tun und Lassen keinen großen Geist schert, darf uns auch über weite weltanschauliche und zeitgeschichtliche Distanzen hinweg noch imponieren." Quelle: CiG
EVOLUTION
Die Welt kann weder philosophisch noch psychologisch begriffen werden, außer im Ausgang vom Ganzen und im Ganzen.
"Ich habe nicht das Ganze mühsam entdeckt." Vielmehr hat es sich mir durch eine Art von 'kosmischem Bewußtsein' dargestellt, sich mir aufgedrängt. Seine Anziehung hat alles in mir in Bewegung gesetzt, alles beseelt, alles organisiert. weil ich leidenschaftlich das Ganze spüre und liebe, weil ich an den Primat des Seins glaube - und weil ich nicht ein endgültiges Scheitern des Lebens einräumen kann - und weil ich keinen geringeren Lohn zu wünschen vermag denn dieses Ganze selbst."
KRIEG
TOD
„Eine Lebensführung [ist] dann bewußt, wenn sie sich des Schwindens in der Zeit und der Hinfälligkeit des eigenen Daseins inne ist, ohne aber in Melancholie zu sinken - wenn sie also in jeder Phase des Lebens bis hin zum flüchtigen Augenblick die Tiefen der Gegenwart in der Welt zu erfahren weiß - die Tage in der Zeit wie kostbare Blüten im Garten zu pflücken versteht, wie Horaz dies ausdrückte.“ Dieter Henrich - Bewußtes Leben - Reclam S. 12 Auch wenn eingesehen ist, daß Wissen von sich und Wissen überhaupt in einer unauflöslichen Verbindung stehen, so muß doch in Geltung bleiben, das Subjekt und Subjektivität sui generis sind und daß sich aus keiner logischen Form herleiten lassen - es sei denn innerhalb einer Konzeption, die begründet ist auf den Gedanken von einem Absoluten, der seinerseits von einer Lebensdeutung getragen und motiviert ist. Dieter Henrich - Bewußtes Leben - Reclam S. 43
BEWUSSTSEIN
SEIN
PHILOSOPHIEN
PLATON & ARISTOTELES Zwei Ausgangsformen von Metaphysik, zwei Begründungsweisen: Platon Grundprinzip ist „der Gedanke einer differenzlosen Einheit, die aber zugleich alles ermöglicht und, alles umfaßt.“ Aristoteles: Seine Sichtweise sucht, „nach der Unterscheidung der vielfältigen Bedeutungen von >sein< ein höchstes und erstes Seiendes zu erkennen. Beide verlassen sich darauf, daß es möglich ist, durch ein Schlußfolgern, das vorausgehende Bedingungen erfaßt, ein letztes Gründendes zu erreichen. „Die rationale Theologie, die Aristoteles folgt, geht aus von der Wirklichkeit der endlichen Dinge und von ihren Bewegungen und erreicht den ersten Grund dieser Bewegtheit, der zugleich das Prinzip ihres geordneten Verlaufes ist. Sie zeigt weiter, daß der Grund nur als höchste Intelligenz gedacht werden kann.“ „Die neoplatonische Metaphysik ist an Platons Analysis der ersten Gedanken orientiert, durch die alles Denkbare seine Bestimmtheit gewinnt. So geht sie aus von dem, was später >Ontologie< genannt wurde. Sie zeigt, daß allem, was ist, jene differenzlose Einheit sowohl vorausgehen als auch innewohnen muß. Aus der differenzlosen Einheit, die »unterschieden von allem« ist, ergibt sich die innere Einheit alles Differenten und dessen Platz in einem einheitlichen Ganzen, das zunächst Denken und dann Kosmos ist.“ „Das spekulative Denken teilt mit der neuplatonischen Einheitslehre einige wichtige Grundzüge, die beide nahe aneinander zu rücken scheinen. So ist jenes Eine zuerst im Denken zu vergewissern. Zudem ist alles Endliche von ihm so ermöglicht, daß die überdifferente Einheit auch im Endlichen selbst unmittelbar gegenwärtig und wirkend ist. Darum übergreift der Gedanke des Einen die Differenz auch insofern, als er eine interne Verbindung zwischen dem Endlichen und seinem Grunde zu denken verlangt, die nicht durch mundane [weltliche] Abhängigkeiten gestiftet ist.“ „Kant hatte zum Bewußtsein gebracht, daß das einzige System ontologischer Begriffe, das wir kennen, ungeeignet dafür ist, einen Rückschluß auf ein Gründendes zu tragen, das selbst unbedingt ist.“ Dieter Henrich - Bewußtes Leben - Reclam S. 107/108
Eine uralte philosophische Einsicht, die von Kant zur endgültigen Klarheit gebracht ist: „Das Auge in der Welt und das Licht, das wir sind und in dem wir sehen, bedeutet die Weise des Seins für uns: Alles, was für uns ist, was wahrgenommen und gedacht wird, ist Sein für uns in den Formen, in denen wir es durch unser Bewußtsein überhaupt auffassen. Es ist Erscheinung als sinnlich gegenwärtige Realität in den Formen von Raum und Zeit, als Erkenntnis in den Formen der Denkbarkeit durch Kategorien. Die Erscheinung ist hervorgebracht vom Bewußtsein überhaupt, aber nur ihren Formen nach, nicht dem Dasein nach. Sie ist zwar Erscheinung, aber kein Schein. Die Formen werden von einem Entgegenkommenden, an sich Unzugänglichen erfüllt. Erst dadurch ist die Realität der Erscheinung.“ „Die Erscheinungshaftigkeit der Welt überhaupt, der Erscheinungscharakter von Raum und Zeit und von aller Erkennbarkeit der Dinge in der Welt bedeutet nicht eine Unterscheidung der Welt als einer scheinbaren von einer anderen Welt als der wirklichen. Es gibt nur eine Welt. Aber diese Welt ist Erscheinung, nicht das absolute Sein selber. Das »Sein an sich« ist ein Grenzbegriff unseres Erkennens, kein Gegenstand für uns. Dieser Begriff zeigt nur unser Befangensein in der Erscheinung an, ohne etwas anderes zu erkennen. Allein unsere Freiheit hat einen unmittelbaren Bezug zum Sein selber, ist daher aber auch für unsere Erkenntnis der Dinge in der Welt nicht da, ist kein Gegenstand empirischer Erforschbarkeit. Mit der Einsicht in die Erscheinungshaftigkeit der Welt gewinnt alles objektive Erkennen als solches einen anderen Sinn. Im Gegensatz zu der geläufigen Meinung und der als Erleben unauslöschlichen Erfahrung, die Dinge selber zu erkennen, bezieht sich alle Erkenntnis nur auf die gegenständlich werdenden Erscheinungen in der Welt. Auch alles zugrunde liegend Gedachte gehört als Gedachtes zur Erscheinung.“ Karl Jaspers - Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung - 1962, S. 33
ERSCHEINUNG & SEIN
MENSCHSEIN
EMPFINDEN DENKEN TUN/LASSEN
Klar denken
Warm fühlen
Ruhig handeln
Wahrheit - Lüge
„Lüge ich und weiß ich, daß ich lüge, . . . so bin ich noch nicht notwendig verloren. Mein Wesen bleibt von der Lüge getrennt, ich verfüge über die Lüge. Anders wenn die Lüge in mich eindringt, wenn ich selbst unwahr werde dadurch, daß ich meiner Lüge Glauben schenke, oder daß ich in beliebiger Fülle ohne Führung durch Wahrheitskriterien wahr und falsch durcheinander denke und rede.“ „Die Verlogenheit braucht eine Steigerun der religiösen und moralischen Motive. Sie gibt sich im Gewande der Klarheit und Entschiedenheit des Behauptens und Bekennens, des beurteilens und des Forderns. Sie spricht nicht moralisch, sondern moralpathetisch, nicht fromm, sondern frömmelnd, nicht menschlich, sondernheilig.“ Karl Jaspers - Von der Wahrheit - S. 490/491
Sein in letzter Entscheidung
Beide Religionen, das Judentum und Christentum „delegitimierten den archaischen Glauben, wonach es erst der Opferung Unschuldiger bedürfe, um die Eintracht der Gemeinschaft wiederherzustellen. . . . Das Kreuz symbolisiert das Opfer gegen das Opfer. Pilatus liefert Jesus der tobenden Menge aus, um ihren Tumult zu beenden, doch alle wissen, dass der Verurteilte unschuldig ist. So bringt sich Jesus selbst zum Opfer, um der Welt die Augen zu öffnen. Seht her, so seid ihr - euer Frieden beruht auf dem Opfer Unschuldiger! . . . Wetteifern sollen [die Menschen] nicht um das Böse, sondern um das Gute.“ „Aber so seine pessimistische Prognose: „Der Weltuntergang sei möglich, denn anstatt die globalen Probleme friedlich zu lösen, seien die Staaten in mörderischem Widerstreit befangen. ‚Das Göttliche ist erschienen, aber die Menschen wollen es nicht erkennen.‘“ „Moderne Gesellschaften glaubten, sie hätten ewig Zeit; tatsächlich aber sei die Weltzeit befristet. . . . Eine andere Politik beginnt, sobald wir uns uns von der mimetischen Natur befreien und die Hand zur Versöhnung ausstrecken.“ Sind es nur noch die Religionen, die die messianische Spannung zu einer befriedeten Kukunft aufrechterhalten? Zitiert Nach Thomas Assheuer in der ZEIT vom 31.1. 2019 René Girard (1923i- 2015) Der französische Literaturwissenschaftler und (Religions)-Philosoph spricht vom „triangulären mimetischen Begehren“, das darin besteht, dass A etwas (B) begehrt, weil C es bereits begehrt. Dieses grundsätzliche mimetische Begehren offenbart sich darin, dass für uns ein anderer Mensch oder ein Gegenstand vor allem dann an Anziehungskraft gewinnt, wenn er bereits von anderen begehrt wird. Demzufolge orientiert sich jedes Begehren an einem Begehren, das wir an anderen bemerken und das unser eigenes Begehren anstachelt. Dieser Mechanismus prägt in Girards Augen unsere gesamte Kultur von Anfang an. Quelle: Wikipedia
Die Herrlichkeit als die Totalität der Schönheit, die Erhabenheit im begegnenden Schönen, „rührt nur daher, daß die Kategorien von Rhythmus, Polarität, Fügung des scheinbar Ungefügten, Ungefügen sich für die Totalität nur noch ahnungsweise anwenden lassen, wo sie im Teilstück (etwa in einer Symphonie) überblickbar, überhörbar sind.“ Hans Urs von Balthasar - Herrlichkeit - Band III,I - S. 944
schön herrlich erhaben
schön - herrlich - erhaben
Suchen
Paulus wollte nämlich den Philosophen den unbekannten Gott offenbaren, von dem er danach behauptet, dass er durch keine menschliche Vernunft erfasst werden kann. Also wird Gott dadurch sichtbar, dass man weiß, dass jede Einsicht für eine Darstellung und einen Begriff von Gott zu klein ist. Aber Paulus nennt ihn Gott oder auf Griechisch «theos». Wenn folglich der Mensch diese Welt dazu betreten hat, dass er Gott suche und ihm, nachdem er ihn gefunden hat, treu anhänge, und wenn er dadurch, dass er ihm treu anhängt, zur Ruhe kommt und wenn der Mensch ihn in dieser sinnlichen und körperlichen Welt nicht suchen und berühren kann, weil Gott eher ein Geist ist als ein Körper, und wenn er auch nicht erreicht werden kann, wie sehr sich auch die Vernunft über alles Sinnliche erhebt, weil der Mensch, wie Paulus sagt, nichts Gott Ähnliches finden kann: wie also kann Gott dann gesucht werden, damit er gefunden werde? Wenn diese Welt dem Suchenden nicht dienen würde, wäre der Mensch angesichts seines Zieles, Gott zu suchen, gewiss vergeblich in die Welt geschickt worden. Diese Welt muss dem Suchenden demnach Beistand gewähren, und der Suchende muss zugleich wissen, dass es weder in der Welt noch in allem diesem, das der Mensch versteht, etwas gibt, das Gott ähnlich ist. Nikolaus von Kues - Vom Gottsuchen - fol.197
UNBEANTWORTET ?
FRAGEN
Welt, Mensch, Gott – aber was ist alles Welt, wer und was ist der Mensch, ist Gott überhaupt und kann ich mich zu diesem offenen Geheimnis hin öffnen? Wer, was und warum bin ich? Warum all die Dualitäten, Widersprüche, Unsinnigkeiten? Ist alles und wie ist alles von und zu einer Einheit hin bedingt? Fragen, die keine abschließende Antwort finden können, und doch für uns Menschen von grundlegender, unseren Seins-Grund bestimmender Bedeutung sind. Vor allem versuche ich zu erkunden, welche Beziehungen und Bewegungen zwischen den Grundkategorien bestehen und welche Gestalten sich daraus ableiten? Mit diesen Fragen eröffnen sich für mich immer neue Horizonte, die ich in den Blick nehme. Immer wieder versuche ich, das sich zu mir Öffnende, das was ich empfinde und erlebe, das was sich mir zeigt und mir einsichtig erscheint in einen großen Zusammenhang, in eine gültige Form zu bringen. Es ist dies mein jahrzehntelanges Bemühen das mich begleitet. Immer wieder prüfe ich, ob es dem Erfahrenen, Empfundenen, Gedachten noch Stand hält. Ich lebe in der Hoffnung, dass es mir in Maßen gelungen ist eine Systematik, einen Zusammenhang zu finden, dass so viel an Gerüst aufrichtet, dass es das Ganze des Seins zu umfassen vermag und doch so viel Freiheit lässt um nicht zu erstarren.
Durchbrechen des Zirkels ?
„Alles philosophische Totalwissen in einer objektiven Metaphysik muß sich in einem Zirkel bewegen. Die Qualität des Zirkels macht den Gehalt aus. . . . Ein winziger Teil der Welt erkennt die gesamte Welt, die ihn hervorbringt; das Gehirn als Materie birgt die Welt in sich, aus der er entstanden ist. Oder ist vielmehr ein anderer Ursprung wirksam, der diesen Zirkel als materiellen voraussetzt, aber als solchen durchbricht?“ Karl Jaspers - Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung - 1962, S. 28
Keine Antworten ?
Spruch aus dem Mittelalter: Ich komme, ich weiß nicht woher, Ich bin, ich weiß nicht wer, Ich sterb, ich weiß nicht wann, Ich geh, ich weiß nicht wohin, Mich wundert‘s, daß ich fröhlich bin. Zitiert nach Karl Jaspers - Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung - 1962, S. 29 Jaspers ergänzt: Der Spruch ist nicht „christlich“. Denn der Offenbarungsglaube gibt auf alles eine Antwort. Er lebt aus den herrlichen Verheißungen und würde vielleicht seine Antwort schließen: mich wundert‘s, daß ich traurig bin.
Anrufungen
Die Ismaninger Pestsäule (auch Steinerne Säule) Sie wurde 1818 von Eugène Beauharnais, dem damaligen Besitzer des Schlosses in Ismaning errichtet. Die ursprüngliche Steinsäule wurde später um ein Kreuz und eine Madonnenfigur ergänzt. Auf dem Kreuz ist folgende Inschrift angebracht: Ich lebe und weiß nicht wie lang. Ich sterbe und weiß nicht wann. ich fahre und weiß nicht wohin. mich wundert's nur, daß ich so fröhlich bin. Das Sterben hat eine harte Reis'. weil man den Weg nicht weiß. So ruft man Maria, Josef und Jesus an. damit man den rechten Weg finden kann.
Wer nimmt mich an wie ich bin?
Das Ich des Kindes „erwacht an der Erfahrung des Du: am Lächeln der Mutter, durch das es erfährt, daß es in einem unfaßlich-Umgebenden, Schon- Wirklichen, Bergenden und Nährenden eingelassen, bejaht, geliebt wird. Der Körper, an den es sich schmiegt, ein weiches, warmes und nährendes Kissen, ist ein Kissen der Liebe, worin es sich bergen kann, weil es darin immer schon geborgen worden ist. Der Augenaufschlag seines Bewußtseins ist etwas Spätes, verglichen mit diesem unabsehbarvoraus-liegenden Abgrundgeheimnis. Es sieht nur endlich, was da immer schon war, und kann es deshalb nur bestätigen. Ein immer schon schlafendes Licht erwacht irgendeinmal zu einem wachen, sich selber erkennenden Licht. Erwacht aber an der Liebe des Du, wie es immer schon im Schoß und am Busen des Du geschlafen hat. Die Erfahrung des Eingelassenseins in ein bergend- Umgreifendes ist für alles kommende, wachsende und erwachsene Bewußtsein unüberholbar. Deshalb ist es richtig, daß das Kind zuerst in seiner Mutter, seinen Eltern das Absolute. . . und erst in einem zweiten und dritten Schritt lernen muß, die Liebe Gottes von der erfahrenen Liebe zu unterscheiden. Erwachen kann es nur im Paradies oder in dem, was Platon als Himmel der Ideenschau schilderte. Weil es das Sein und Dasein (warum sollte es beides unterscheiden) als unfaßliches Licht der Gnade erfährt, darum spielt es. . . .Es spielt, weil das Eingelassensein das Allererste ist, was es im Reich des Seins erfährt. Es ist, sofern es als ein Geliebtes dabei sein darf. Dasein ist sowohl herrlich wie selbstverständlich. Alles, restlos alles, was später hinzutreten mag und unweigerlich dazukommen wird, muß Explikation dieser ersten Erfahrung bleiben. Es gibt keinen «Lebensernst», der diesen Anfang grundsätzlich überholte. Es gibt kein «in-Verwaltung- Nehmen» der Existenz, die es weiterbrächte als die erste Erfahrung von Wunder und Spiel. Es gibt keine Begegnung - mit Freund oder Feind oder Milliarden Gleichgültiger die etwas hinzufügen dürfte über die Begegnung mit dem ersten verstandenen Lächeln der Mutter. «Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, könnt ihr nicht in das Himmelreich eingehen.“ Hans Urs von Balthasar - Herrlichkeit - Band III,I - S. 945/946
UNAUFLÖSLICH ?
Wir sind vorgängig, ganzheitlich in der Welt. Eine Zersplitterung von Denken, Empfinden, Tun und Lassen unterliegt der Gefahr, das was uns existenziell Herausfordert zu verfehlen. Denken als eigenständige innere Substanz (res cogitans) und das körperliche Empfinden und Tun (res extensa) stehen in einem so engen Zusammenhang, dass die Überbetonung des einen, das Ganze - und damit die Mitte meines menschliches Daseins - verfehlt.
„Was unser Leben bedrängt und bewegt, ist uns selbst nicht derart deutlich, daß wir es mit unseren Worten angemessen zum Ausdruck bringen können. In den Geschäften und Nöten des Alltags ist uns sogar die eigentliche Bewegung unseres Lebens und die Beunruhigung über seine Bewandtnis verdeckt.“ Dieter Henrich - Bewußtes Leben - Reclam - S.5
WORT
HÖREN
Im Abendrot (Andante)
Joseph von Eichendorff (1788-1857)
06.05.1948
Wir sind durch Not und Freude
gegangen Hand in Hand,
vom Wandern ruhen wir (beide)
nun überm stillen Land.
Rings sich die Täler neigen,
es dunkelt schon die Luft,
zwei Lerchen nur noch steigen
nachträumend in den Duft.
Tritt her, und laß sie schwirren,
bald ist es Schlafenszeit,
daß wir uns nicht verirren
in dieser Einsamkeit.
O weiter, stiller Friede!
So tief im Abendrot,
wie sind wir wandermüde -
ist dies etwa der Tod?
Das letzte der vier letzten Lieder von Richard Strauss
Die Vier letzten Lieder von Richard Strauss nach Gedichten von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff . . . dokumentieren eine kontinuierliche, dynamische Auseinandersetzung mit den Themen Tod und Abschied, auch vor dem Hintergrund des vergangenen Krieges und in Gewärtigung des eigenen, baldigen Todes. Im letzten der vier Lieder, Im Abendrot, zitiert Strauss nicht nur sein eigenes Orchesterstück Tod und Verklärung sondern, rhythmisch leicht abgewandelt, auch den Beginn des Deutschen Requiems von Johannes Brahms. Quelle: Wikipedia RICHARD STRAUSS
Auslöschen - Entwerden
Bruckner-Messe – in f-Moll Der Einsatz einer Solo-Violine und der verinnerlichte Tonfall erinnern nicht zufällig an Bruckners Vorbild, Beethovens "Missa solemnis".
TON
„Jeder Mensch ist eine Melodie. Lieben heißt: sie innehaben. Ich bin für dich, du bist für mich ein Lied.“ Franz Werfel
MELODIE
Berührendes Aufnehmen
MUSIK & RESONANZ
Hartmut Rosa in seinem Werk Resonanz - Eine Soziologie der Weltbeziehung - S. 161 ff. „Offensichtlich scheint mir jedoch zu sein, dass Töne, Klänge, Rhythmen und Melodien „einen Erfahrungsbereich eröffnet, welcher (anderen) Sprachen oder symbolischen Zeichensystemen nicht zugänglich ist.“ Musik „kann eine Weltbeziehung stiften, in der „das Weltverhältnis als ganzes spürbar und damit zugleich modulierbar und modifizierbar wird. In der Musik wird gewissermaßen die Beziehungsqualität an sich verhandelt, während Sprachen und Zeichensysteme immer nur je partikulare Weltbeziehungen oder - ausschnitte thematisch werden lassen können.“ Peter Sloterdijk fragt: „Der Hörer steht dem Klang nicht auf dieselbe Weise gegenüber wie der Sehende dem gesehenen Objekt, denn das Klingen ist in ihm selbst, er ist es, der durch die Musik in (leibliche und emotionale und darüber oft auch kognitive) Schwingung versetzt wird. Deshalb ist das Musikhören auch nicht auf dieselbe Weise gerichtet wie das Sehen, Greifen oder Fühlen.“ „Der Klangkosmos besteht dann daraus, dass er alle Arten und Schattierungen von Beziehungen auszudrücken oder zu stiften vermag: Zerrissenheit, Einsamkeit, Verlassenheit, Feindseligkeit, Entfremdung, Spannung, aber auch Sehnsucht, Zuflucht, Geborgenheit, Liebe, Responsivität“ . . . „Selbst (und gerade) Musik, welche Traurigkeit, Schwermut, Hoffnungslosigkeit oder Zerrissenheit zum Ausdruck bringt, vermag uns zu berühren, weil wir sie als Resonanz auf unsere eigene Trauer, Melancholie oder Zerrissenheit, mithin also auf unsere eigenen Weltbeziehungen erfahren können. Das Berührt-werden durch solche Klänge erfahren wir daher als eine positive Berührung (auch und gerade wenn sie sich in Tränen manifestiert) und keineswegs als etwas, das uns selbst depressiv macht, im Gegenteil: Erst wenn wir von Musik nicht mehr berührt, bewegt oder ergriffen werden, erleben wir Entfremdung oder, im Steigerungsfalle, Depression, weil uns dann die Welt stumm wird, auch wenn sie noch so laut ist.“
FARBEN
SEHEN
BILDENDE KÜNSTE
Vincent van Gogh an seinen Bruder Theo „Absolutes Schwarz kommt eigentlich nicht vor. Es ist jedoch in beinahe allen Farben vorhanden, ebenso wie das Weiß, und bildet die unendlichen in Ton und Kraft verschiedenen Variationen von Grau, so daß man also in der Natur nichts anderes als diese Töne oder Kraftunterschiede sieht. Es gibt nur drei Grundfarben: Rot, Gelb, Blau. Die zusammengesetzten sind: Bronze, Grün, Violett. Daraus entstehen durch Beimischungen von Schwarz und etwas Weiß die unendlichen Variationen von Grau: Rotgrau, Gelbgrau, Blaugrau, Orangegrau, Violettgrau. Es ist zum Beispiel unmöglich, zu sagen, wie viele verschiedene Grüngrau es gibt, es variiert ins Unendliche. Die ganze Chemie der Farben ist nicht komplizierter, als diese wenigen einfachen Grundprinzipien es sind, und ein guter Begriff davon ist mehr wert als 70 verschiedene Farbtöne, da man mit den drei Hauptfarben und Weiß und Schwarz mehr als 70 Töne herstellen kann.“
"Die Schönheit ist eine Art Übereinstimmung und ein Zusammenklang der Teile zu einem Ganzen (consensum et conspirationem partium in eo), das nach einer bestimmten Zahl, einer besonderen Beziehung und Anordnung ausgeführt wurde, wie es das Ebenmass, das heisst das vollkommenste und oberste Naturgesetz, fordert." Gott hat "die Verhältnisse der Teile wechselweise aufs genaueste zusammengestimmt, dass überall die Bewegung der Teile zum Ganzen führt". Nicolaus Cusanus: De ignorantia (1440)
REINES, EWIGES LICHT
„Wie das Auge, wenn es sich den vielfältigen Unterschieden der Farben zuwendet, das Licht selbst nicht sieht, so bemerkt das Auge unseres Geistes, wenn es sich auf die Einzeldinge und alles Seiendes im Ganzen richtet, das Sein selbst nicht, obwohl dieses Sein zuerst dem geist gegenübertritt und durch dieses erst alles, was seiend ist. So erweist sich das Wort als nur zu wahr: ‚Wie sich das Auge der Fledermaus zum Lichte verhält, so verhält sich das Auge unseres Geistes zu dem, was an sich das Offenbarste ist.‘[Aristoteles]“ Bonaventura (1221 - 1274) Pilgerbuch der Seele zu Gott (1269)
B
Wundersame Kunst
„Das künstlerische Wunder ist, daß es die Welt gibt. Daß es das gibt, was es gibt. Ist das das Wesen der künstlerischen Betrachtungsweise, daß sie die Welt mit glücklichen Augen betrachtet? Ernst ist das Leben, heiter die Kunst.“ Ludwig Wittgenstein - 20. Oktober 1916 - Schriften I - S. 176 „Denn etwas ist wohl an der Auffassung, als sei das Schöne der Zweck der Kunst. Und das Schöne ist eben das, was glücklich macht.“ Ludwig Wittgenstein - 21. Oktober 1916 - Schriften I - S. 179
Unser Sehen wird von einem gewissen leuchtenden und lichten Geist, der aus der obersten Partie des Gehirns in das Augenorgan hinabsteigt, und von einem farbigen Gegenstand, der seine Ähnlichkeitsbilder in es vervielfältigt, erzeugt, wobei noch das äußere Licht hinzukommt. Im Reich der sichtbaren Dinge findet sich folglich allein Farbe. Das Sehen aber stammt nicht aus dem Reich des Sichtbaren, sondern hat seinen Platz oberhalb aller sichtbaren Dinge. Demnach hat das Sehen keine Farbe, weil es nicht aus dem Reich der Farben stammt. Damit es jede Farbe sehen kann, ist es überhaupt keiner Farbe verbunden, und damit sein Urteil wahr und frei ist, hat es nicht mehr von der einen als von der anderen Farbe, und damit seine Kraft bei allen Farben Verwendung finden kann, wird es durch keine Farbe eingeschränkt. Unvermischt von Farben ist das Sehen, damit seine Schau wahr sei. Nikolaus von Kues - Vom Gottsuchen - fol.197
FARBE & LICHT
TUN
RAUM UND ZEIT
POLITIKEN
Menschen gibt es „gerade einmal 300 000 Jahre, und erst vor rund 50 000 Jahren haben wir begonnen, den gesamten Planeten zu besiedeln - gemessen am Alter vieler anderer Arten ist das ein Wimpernschlag. . . . Der Mensch ist eine Pionier-Art, die alle Lebensräume erobert, andere Arten verdrängt, Habitate zerstört. Aber wir sind weit davon entfernt, unsere Wirkung bei der Zerstörung der Erde genau zuverstehn. Wir kennen ja noch nicht einmal den Großteil der Arten auf dieser Welt.“ Edward O. Wilson - Ökologe im Interview ZEIT Nr. 3 2019, S.33 „Trotzdem: [Wir können] mit dem Handeln nicht [..] warten, bis wir alles wissen. Dazu fehlt uns die Zeit. Forschen und Handeln müsswen gleichzeitig passieren.“ Antje Boetius - Meeresbiologin „Wir brauchen einen Platz in der Wissenschaft, der die Geschichte der Schöpfung feiert. In meiner Vorstellung von einem idealen System gibt es einen quasireligiösen Respekt vor der Umwel, dem Land, auf dem wir leben, und vor dem Planeten an sich.“ Edward O. Wilson
WISSENSCHAFTEN
BEWAHREN
GERECHTIGKEIT & FRIEDEN
Jesu erster Blick . . . "gilt zunächst nicht der Sünde der anderen, sondern ihrem Leid. Diese messianische Leidempfindlichkeit hat nichts zu tun mit Wehleidigkeit, mit einem unfrohen Leidenskult. Sie hat aber alles zu tun mit einer biblischen Mystik der Gerechtigkeit: Gottesleidenschaft als Mitleidenschaft, als praktische Mystik der Compassion. " . . . "Was ist es denn, das diese Welt in Frieden zusammenhalten kann? Der Satz von der elementaren Gleichheit aller Menschen, diese stärkste Vermutung über die Menschheit, hat ein biblisches Fundament. Seine moralische Wendung, in der er vom Christentum angenommen und mit der Botschaft der unzertrennbaren Einheit von Gottes- und Nächstenliebe, von Gottesleidenschaft und Mitleidenschaft verkündet wird, lautet etwa: Es gibt kein Leid in der Welt, das uns gar nicht angeht. So verweist dieser Satz von der elementaren Gleichheit aller Menschen auf die Anerkennung einer Autorität, die allen Menschen zugänglich und zumutbar ist, auf die Autorität der Leidenden, der ungerecht und unschuldig Leidenden. Er zielt auf eine Autorität, die vor jeder Abstimmung und Verständigung alle Menschen, ja alle, ob religiös oder säkular, verpflichtet und die deshalb von keiner humanen, auf die Gleichheit aller Menschen pochenden Kultur und von keiner Religion, auch von der Kirche nicht, hintergangen und relativiert werden kann. Deshalb auch wäre die Anerkennung dieser Autorität jenes Kriterium, das den Religions- und Kulturdiskurs in globalisierten Verhältnissen orientieren könnte. Sie wäre schließlich die Basis eines Friedensethos für eine strikt pluralistische Weltöffentlichkeit." Johann Baptist Metz - DIE ZEIT, 15.04.2010 Nr. 16
Um unseres Heiles Willen hat ER uns den liebenden, gnädigen Vater geoffenbart und dafür eingestanden.
OFFENBARUNG DES SOHNES
Ich glaube an Jesus Christus der recht hatte als er »ein einzelner der nichts machen kann« genau wie wir an der veränderung aller zustände arbeitete und darüber zugrunde ging an ihm messend erkenne ich wie unsere Intelligenz verkrüppelt unsere fantasie erstickt unsere anstrengung vertan ist weil wir nicht leben wie er lebte jeden tag habe ich angst daß er umsonst gestorben ist weil er in unseren kirchen verscharrt ist weil wir seine revolution verraten haben in gehorsam und angst vor den behörden ich glaube an Jesus Christus der aufersteht In unser leben daß wir frei werden von vorurteilen und anmaßung von angst und haß und seine revolution weiter/treiben auf sein reich hin
HEILS- GESCHICHTE
Aus dem Credo von Dorothee Sölle
Kreuzweg von Max Faller in St. Leonhard - München Obermenzing
Warum war das Christentum so erfolg- und folgenreich?
Mit Jesus war und ist eine Verbindung aus unserer Lebenswelt, aus unserer Selbstperspektive, auf ein Absolutes einsichtig gemacht worden. Sein Leben zeigte auf, wie uns Leben und unser Zusammenleben sinnvoll gelingen könnte. Damit entsprach er der Sehnsucht, dass sich Frieden und Gerechtigkeit im Einzelnen und im Miteinander, verbinden lassen könnten. Was geschieht, wenn diese Verbindungen nicht mehr wirken? Auch deshalb nicht mehr wirken, weil das aus der menschlichen Perspektive gesuchte Bild des Absoluten im Christentum in den bisherigen Formen nicht mehr vermittelt werden kann und einer Weitung auch im Suchen mit den anderen Weltreligionen bedarf.
Josef Ratzinger - Einführung in das Christentum "Wege der Christologie - Christus, 'der letzte Mensch' "
„Wenn Jesus der exemplarische Mensch ist, in dem die wahre Gestalt des Menschen, die Idee Gottes mit ihm, vollends ans Licht tritt, dann kann er nicht dazu bestimmt sein, nur eine absolute Ausnahme zu sein, eine Kuriosität, in der Gott uns demonstriert, was alles möglich ist. Dann geht seine Existenz die ganze Menschheit an. ... Wenn Jesus 'Adam' genannt wird, sagt dies, daß er bestimmt ist, das ganze Wesen 'Adam' [die Einheit des ganzen Wesens Mensch] in sich zu versammeln. Das aber bedeutet: Jene Realität, die Paulus ...'Leib Christi' nennt, ist eine innere Forderung dieser Existenz, die nicht Ausnahme bleiben darf, sondern die ganze Menschheit, 'an sich ziehen' muß [Jo 12,32]. "
Philosophischer Glaube
Karl Jaspers - Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung - S. 503 "Zu Gott kommt der Mensch auch ohne den Christusglauben. Wir sind 'Christen' auch ohne an Christus als Mensch gewordenen Gott zu glauben. Christen? Der Name ist historisch zu verstehen. Durch eine verwickelte Situation wurde der biblische Glaube in diesen Namen gekleidet. Unter dem Namen des Christentums wurde die biblische Religion zum Grunde des Abendlandes. . . . Der historische Name des 'christlichen Religion' ist, obgleich er so alt ist, verengend und daher irreführend. Nach den Texten, auf die als heilige Texte diese christliche Religion sich gründet, ist sie biblische Religion." Fragen: Welchen Gestaltwandel bedarf die christliche - biblische Religion um für den Menschen heute Quell der Gotteserfahrung zu werden? Welchen Gestaltwandel bedürfen die außerbiblischen Religionen? Ist in den Gestaltwandlungen nicht die Chance gegeben, dass sich die Religionen in den Wegen zur Gotteserfahrung, in der Erfahrung des 'Einen', besser verstehen und damit nicht mehr sich gegenseitig bekämpfen? Welche Dogmen und Vorstellungen sind neu zu interpretieren oder aufzugeben, da sie den Gestaltwandel behindern und/oder mit den Erkenntnissen heute nicht mehr in Einklang zu bringen sind? Behutsamer Gestaltwandel innerhalb der .Religionen Behutsamer Gestaltwandel durch intensiven interreligiösen Dialog. Finden von Offenbarungsweisen des einen Geheimnisses. Christentum: Jesus als Mensch in seiner Nähe zu einem liebenden Gott. Jesus selbst hat sich nicht zum Messias, nicht zum Christus erklärt. Wie kann das 'wahre' Menschsein mit dem Glauben an die Durchdringung, die Sättigung dieses Menschen vom göttlichen heute ausgedrückt werden? Wie kann die dadurch erreichte Gestaltwandlung auch unsere Gottferne auflösen. Wie können wir uns mit Jesus als Töchter/Söhne/Kinder Gottes erfahren? Jaspers S. 501: "Durch Jesus kommt zur Geltung, was die Kirchen verschleiern, während sie sich auf ihn gründen: die Frage an Schicksal und Möglichkeit des Menschen. Durch die Existenz des Menschen Jesus wurde die Frage in einer nie erreichten Tiefe gestellt aus der Bindung an Gott. Frage zugleich und Antwort lagen in der Verwirklichung des Menschen, der zu sagen vermochte, was er sah, glaubte, forderte, was er lebte und erlitt. Die Aufrichtigkeit des Menschen Jesus mißt alle Realitäten an dem eigentlichen Menschsein im Reiche Gottes. Unmittelbar vor dem Weltende sich wissend, ist Jesus selbst schon Zeichen der Wirklichkeit dieses Reiches."
Jesus, der exemplarische Mensch ?
WAS DANN?
Die Fortsetzung der Frage aller Fragen
Was, wenn das Etwas in nicht Nicht-Nichts fällt?
All unser Denken, Empfinden und Tun ist gebunden an Raum und Zeit. Wir sind aus dem Raumzeitlosen gekommen und gehen in Raumzeitloses wieder ein. Unser Sagen darüber ist nicht Nichts, doch viel weniger als Etwas. Unendlich und Ewig sind an Raum und Zeit gebundene Begriffe und reichen an das zu Sagende nur unvollkommen heran. tam „Das Verhältnis der Ewigkeit zur Zeit ist wesentlich in unserer Sprache einfach nicht zu sagen, weil unsere Sprache eben zeitlich ist, viel mehr noch als unser Denken.“ Theodor Haecker - Tag- und Nachtbücher - 5.11.1943
Gute Metaphern kann man nicht machen, sondern nur finden und damit. Fremdes und Vertrautes so zu verbinden, dass etwas Neues, Unerwartetes aufleuchtet. Nach Nikolaus kann man den Kreis als Grenzbegriff eines regelmäßigen Vielecks auffassen. Die Zahl seiner Seiten kann beliebig - also über jede angebbare Zahl hinaus - vermehrt werden, indem über jeder seiner Seiten gleichseitige Dreiecke errichtet werden. Die Zahl der Seiten, die so entsteht, kann so groß sein, wie sie will, es bleibt ein Vieleck, aber je mehr es werden, desto mehr nähert sich das Vieleck einem Kreis an, ohne einer zu sein. Erst wenn es wirklich unendlich viele Seiten wären, fallen Vieleck und Kreis zusammen. Dann aber verlieren die endlichen Dinge ihre Bestimmungen, d.h. in diesem Augenblick größtmöglicher Erkenntnis verzichtet die Vernunft auf das Instrumentar ihrer Realitätserfassung und wird zur „docta ignorantia", der die Entgegensetzungen ineinsfallen: „coincidentia oppositorum". Die Gegensätze, in denen sich das Unendliche symbolisch zeigt, sind im Unendlichen aufgehoben.
Unendlich ? Ewig ?
Zusammenfallen
4.Januar 1920 Der größte Lohn der Forschung liegt darin, „an den Punkt zu gelangen, an dem sich das unauslotbar Wirkliche erhebt (oder aber bis zu dem es sich erstreckt), jungfräulich: aus diesem Kontakt mit dem Geheimnis (oder dem Stärkeren), nicht nur in bezug auf unsere individuelle Unwissenheit, sondern in bezug auf das ganze menschliche Denken, wird in uns eine unersetzliche Wahrnehmung des Seins des Absoluten geboren. - = Dem Reisenden, der für alle seine Bemühungen belohnt wird, da er an den Punkt kommt, wo sich der Raum enthüllt, wohin noch niemand gelangt ist. Teilhard de Chardin - Tagebücher 3 - S.426 9. Januar 1920 Es macht die Engstirnigkeit und häufig die Ungerechtigkeit unserer Theologen und Philosophen aus, daß sie nie die zahllosen «Möglichkeiten» des Universums und der menschlichen Seele erfahren haben. Ihre Welt ist ein «Dorf» - sie decken ein Glas darüber (= sie packen es in eine Flasche). - Die Sicht des Wirklichen würde sie befreien - und würde ihnen einen ganz anders umgreifenden Christus kundtun als den ihren. Teilhard de Chardin - Tagebücher 3 - S.427 10. Februar 1920 Zwei entscheidende Begriffe, Transformation und Vereinigung. A. (wahre) Transformation = Auftreten eines Seins neuer Natur, das heißt höhere Natur, im Ausgang von einem Sein niederer Natur. - Überall um uns herum und unentbehrlich, um die erfahrene Einheit des Kosmos zu begründen. - Die Transformation läßt einen irreversiblen Abgrund zwischen den beiden Gliedern bestehen, und doch zeigt sie sie in der physischen Wirklichkeit ein und desselben Werdens vereint. - Ein sich auf dem Wege der Transformation entwickelndes (geschaffenes) Universum wird ebenso viele Stufen (Strahlen) enthalten wie eine Welt, die man sich so diskontinuierlich vorstellt, wie man will (im Fixismus) - aber darüber hinaus wird sie ein physisches Ganzes konstituieren, in dem die Teile, die Monaden «blutsverwandt» sind. B. Vereinigung = Wir verwechseln sie häufig mit der Reduktion der Teile... Ein grober Irrtum, der hundertmal in dem Sophismus gegen die göttliche Unendlichkeit bloßgelegt wurde. - Die Verschmelzung der Teile, die wir beobachten, ist eine Spur der Inferiorität. - Die wahrhafte Vereinigung akzentuiert und bewahrt die Differenzierung der Elemente. Teilhard de Chardin - Tagebücher 3 - S.451
Wahrnehmung des Seins des Absoluten
NICHTZAHL UNENDLICH
Nichtzahl Unendlich, sie bleibt für uns im Sein ans Endliche gebunden, will mehr sagen als möglich ist, will zu viel erdenken, will zu viel empfinden, will überschreiten und scheitert. Deshalb zerschlagen wir das Gerüst, nein, auch das ist zu wenig, überlassen wir das Unendliche dem maßlosen Maß, überlassen wir morgen und gestern, das Sein und das Nichts, dem im Kommenden immer schon Dagewesenen. Im Dasein aber ist für uns immer wieder ein Heute, ein neuer Anfang möglich, ein Anfang, der die Gestalt im Ende mit zu prägen vermag. Deshalb verliere nicht den Mut im Suchen immer neuen Gestalten, denn die Frage des Anfangs -„Warum ist Etwas und nicht vielmehr Nichts?“-, bleibt zwar auch am Ende unseres Fragen ein Geheimnis, aber zwischen der Eins und der Zwölf wurde uns geschenkt, das Geheimnis um ein Winziges zu öffnen, zu öffnen nicht als gewusste Wirklichkeit, aber doch als erahnte, erhoffte Möglichkeit. So sind wir, und alles, sowohl vom Anfang als auch vom Ende bedingt. So sind wir gehalten in der Raumzeitlosigkeit Im Durchlässigwerden zum Geheimnis hin und von ihm her, in seinem Erspüren, Erleben und Erkennen in allem Sein, wird alles Wirkliche wirklicher, denn das Unsagbare wirkt, wird alles Werden, durch das Werden in neuem Werden erfüllt, wird das Geheimnis auch zu mir hin geöffnet. Ich staune über das Wunder des Seins, das sich mir öffnet, um von mir angenommen zu werden. Ich lass es an mir geschehen, lass es mich sehen und hören, mich fühlen und denken. Ich bewege das Sein durch die Wandlung meiner selbst. Was ist wird dann auch in mir Ganz. Der Kreis beginnt sich zu schließen, die Grundstruktur ist einmal durch- laufen. Ich kehre zum Anfang zurück, und beginne meine Symphonien aufs Neue zu komponieren, mein Suchen des Ganzen im Dasein. Ich nutze die Struktur der 144 Motive in den 12 Seinsebenen, nehme sie immer wieder auf, durchdringe sie horizontal, vertikal und in allen ande- ren Richtungen, so dass sich mir das Geheimnis weiter entfalten, erwei- tern und zum Ganzen, zum großen Kristall, öffnen kann.
WELT
GOTT
MENSCH
EMPFINDEN
DENKEN
TUN/LASSEN
DUALITÄTEN/POLARITÄTEN
EINHEIT
TRINITÄTEN
RAUMZEIT - GEBUNDENES
ZEITRAUMLOS
FREIHEIT - GEBOTENES
DAS SCHÖNE
DAS WAHRE
DAS GUTE
DURCHSCHEINEN DURCHSCHAUEN
TRANSZENDENSBEZUG
EXISTENZ ERHELLUNG
SCHÖPFER - VATER
ERFÜLLER - GEIST
ERLÖSER - SOHN
Wie kann eine kausal determinierte Natur in Übereinstimmung mit menschlicher Freiheit gedacht werden?
Wie kann die Einheit erhalten bleiben, wenn sie sich in den Dualitäten/Trinitäten zeigt?
Spiegeln wir als gegebenes Abbild der Einheit, die Einheit als Abbild unserer dreifachen Gegebenheit zurück?
Wie können wir das Gebotene Erkennen/Finden?
Wie hängen die Trinitäten zusammen?
BEZIEHUNGEN