SEITEN VON THEODOR FREY
ÜBER GOTT WELT MENSCH
ÜBER DAS ANDERE
VON DEM, ÜBER DAS NICHTS ZU SAGEN IST UND VON DEM UNENDLICH VIEL GESAGT WIRD.
"Mein Glaube" Ich glaube, dass die schöne Welt regiere Ein hoher, weiser, nie begriff‘ner Geist, Ich glaube, dass Anbetung ihm gebühre, Doch weiß ich nicht, wie man ihn würdig preist. Nicht glaub‘ ich, dass der Dogmen blinder Glaube Dem Höchsten würdige Verehrung sei, Er bildet uns ja, das Geschöpf im Staube, Vom Irrtum nicht und nicht von Fehlern frei. D‘rum glaub‘ ich nicht, dass vor dem Gott der Welten Des Talmud und des Alkoran Bekenner weniger als Christen gelten; Verschieden zwar, doch alle beten an! Ich glaube nicht, wenn wir vom Irrwahn hören, Der Christenglaube mache nur allein Uns selig! wenn die Finsterlinge lehren: “Verdammt muss jeder Andersdenker sein!” Das hat der Weise, der einst seine Lehre Mit dem Tod besiegelt, nie gelehrt; Das hat fürwahr - dem Herrlichen sei Ehre - Kein Jünger je aus seinem Mund gehört! Er lehrte Schonung, Sanftmut, Duldung üben, Verfolgung war des Hohen Lehre fern; Er lehrt‘ ohn‘ Unterschied die Menschen lieben, Verzieh dem Schwachen und dem Feinde gern. Ich glaube an des Geistes Auferstehen, Dass, wenn dereinst das matte Auge bricht, Geläuterter wir dort uns wiedersehen, Ich glaub‘ und hoff‘ es! doch ich weiß es nicht. Dort, glaube ich, werd‘ ich die Sehnsucht stillen, Die hier das Herz oft foltert und verzehrt, Die Wahrheit, glaub‘ ich, wird sich dann enthüllen Dem Geiste dort, dem hier ein Schleier wehrt. – Ich glaube, dass für dieses Erdenleben, Glaub‘s zuversichtlich, trotz der Deutlerzunft, Zwei schöne Güter mir der Herr gegeben, Das eine Herz, das andere heißt Vernunft. Die letzt‘re lehrt mich prüfen und entscheiden, Was ich für Recht und Pflicht erkennen soll, Laut schlägt das Erst‘re bei des Bruders Freuden, Nicht minder, wenn er leidet, warm und voll! So will ich denn mit regem Eifer üben, Was ich für Wahrheit und für Recht erkannt, Will brüderlich die Menschen alle lieben, Am Belt, am Hudson und am Ganges-Strand. Ihr Leid zu mildern und ihr Wohl zu mehren Sei jederzeit mein herzlichster Beruf, Durch Taten glaub‘ ich würdig zu verehren Den hohen Geist, der mich und sie erschuf. Und tret‘ ich dann einst aus des Grabes Tiefen Hin vor des Weltenrichters Angesicht, So wird er meine Taten strenge prüfen, Doch meinen Glauben? Nein, das glaub‘ ich nicht!
Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774 - 1860) Ein aufgeklärter römisch-katholischer Theologe aus dem schwäbischem Adel Aufgewachsen ist Wessenberg in Feldkirch im Breisgau auf dem Stammsitz der Familie. Er studierte, ohne je einen höheren akademischen Grad zu erwerben, in Augsburg, Dillingen, Würzburg und Wien und wurde theologisch maßgeblich beeinflusst von Johann Michael Sailer Hier zu seinen Zeitgenossen im Schwäbischen, besonders der Allgäuer Erweckungsbewegung im Umkreis von Johann Michael Sailer >>>
ICH 
ICH BIN, WELCHER ICH BIN.
ICH BIN, WELCHER ICH SEIN WERDE.
ICH WERDE SEIN, DER ICH SEIN WERDE.
ICH BIN FÜR EUCH DA, ALS DER ICH FÜR EUCH DASEIN WERDE.
Prolog DIE NULL O I
m Anfang liegt, was auch mich bedingt, liegt bereits was mich fragen lässt, warum ist überhaupt Etwas und nicht vielmehr Nichts. Diese Frage stellt „Alles“ in Frage, auch Zeit und Raum. Sie führt mich an die Grenze des Sagbaren. Darüber hinaus ist mein Sagen nichts, auch wenn ich es in Worte fassen möchte. An dieser Grenze trifft das Schweigen, das mir alles in Fülle zu sagen verspricht, auf mein Hören, das sich nur schweigend der Leere öffnen kann. Geschenkt wird mir aber das Hören der Frage nach dem was ist, dem „Etwas“. Meine erste Antwort ist dieses Geschenk stumm entgegenzunehmen. Das Unsagbare vom Sagbaren geschieden wird im Anfang. Aber was war vor dem Anfang? Warum überhaupt ein Anfang? Diese Fragen versuchen vermessen die Grenze zu überschreiten, doch allein, dass wir sie stellen können, zeigt die mögliche Größe unserer Art, die Großartigkeit, die dem Menschen geschenkt wurde. Aber muss nicht noch viel Größeres in dem Geheimnis liegen, das es uns ermöglicht, diese Fragen zu stellen? Seit dem Anfang wird Zeit und Raum im Sein gehalten, entfalten sich die Elemente in den Beziehungen zueinander, werden aus den Bewegungen jeden Augenblick neu die Gestalten. Auch wenn vor einem Anfang alles in sich vollkommen war, so war noch nicht das Werden des Anderen, war noch nicht die Freiheit im Geschaffenen, war noch nicht die Gestaltwerdung durch das Geschaffene. Erst das Werden bringt zur Entfaltung, was im Ruhenden immer war, bringt das Grenzenlose auch in das Erschaffene und damit auch zu uns. Werden wir mit dem Werden in Zeit und Raum in die gestaltwerdenden Möglichkeiten des Seins hinein entgrenzt und wird uns geschenkt, das Begrenzte ins Grenzenlose zu überschreiten? Werden wir aufgenommen in eine sich entfaltende Einheit. Entfaltet sich mit der Vielfalt des Seins auch das ganz „Andere“, selbst das Schaffende? Ist das Werden der Gestalt für uns so viel weiter als weit und zugleich uns so viel näher als nah, weiter und näher als wir meinen. Es ist die Zeit, wir versuchen sie zu fassen in den Zahlen. Es ist der Raum, wir versuchen ihn zu umgreifen im Maß der Symbole. Die Verbundenheit von Zeit und Raum findet sich gespiegelt in Zahlensymbolen. Mit ihnen lassen sich die Elemente des Seins bezeichnen. Ihre Beziehungen zueinander geben die Möglichkeit das Sein zu ordnen, ihre Zuordnungen in der Zeit zeigen uns die Bewegungen im Werden zu den Gestalten.
In vier Symphonien wage ich das Experiment. Sie werden komponiert aus den 3 Grundelementen: Einheit, Dualität, Ich. Diese werden 4-fach zueinander in Beziehung gesetzt, um sich damit 12- fach zu entfalten. Die 12-fache Entfaltung wird gespiegelt in 12 Seinsbereichen, um damit in 144 Themen aufzuscheinen. Das Ganze des Sagbaren wird gehalten im Unsagbaren, symbolisiert durch die Nichtzahl „O“, die als Prolog vor den Anfang, und der Nichtzahl „Unendlich“, die als Epilog nach dem Ende gesetzt wird. Die Gestalten, die sich zeigen, werden damit eingebunden in die gestaltlose Gestalt vor und nach dem Sein. Das Ganze ist als ein Gerüst, als ein Netzwerk, zu begreifen, das auch den Sonnenzyklus mit seinem 12- fachen Rhythmus der 12 Monate, die 2 x 12 Stunden des Tages und der Nacht, wie auch die Symbolzahl für das Unendliche, 144 (12 x 12), aufgreift. Die Gestalten sind durchdrungen vom Rhythmus, der die 3 mit der 4 verbindet. Aus diesen Zahlen ergibt sich multipliziert wiederum die Zahl 12, addiert die Zahl 7. Mit der 7 wird auch der Wochenrhythmus mit 7 Tagen, der Mondzyklus mit 4 x 7 Tagen (28 =1+2+3+4+5+6+7) und der Lebensrhythmus, mit dem jeweiligen Vielfachen von 7, in die Gestalten aufgenommen. 84 (3 x 28) kann dann als Symbolzahl für ein langes Erdenleben dienen. Die Struktur des Seins auf das Unsagbare hin zusammenzufügen, seine Elemente zu verknüpfen, das Zusammenwirken und die Verbundenheit von Allem zu Allem und zum Ganzen hin sichtbar zu machen, den Einklang, gleich einer Symphonie, empfindbar zu gestalten, ungewohnte und schmerzhafte Töne und Geräusche nicht auszusparen und unser beschränktes Mitwirken und Versagen einzubeziehen, dies ist der vermessene Weg.
Die Zusammenschau zeigt 12 konzentrische Kreise, die jeweils in 12 Kreisabschnitte eingeteilt sind. Aus dem innersten Kreis (Die Null „Vor dem Anfang“) treten auf jeder Kreisebene die Zahlen hervor, wobei auf jedem der 12 Kreisabschnitte die Zahlen auf die nächste Kreisschale gehoben werden, solange, bis die 12. Ebene, der äußerste Kreis (Das Unendliche „Nach dem Ende“), erreicht wird. Hier fallen die 12 Kreisabschnitte mit den 12 Kreisschalen zusammen (12 mal 12 = 144 - Symbol des Unendlichen). Damit ist die gesamte Gestalt mit 144 Feldern eröffnet, in der sich 144 Themen entfalten können. In der Zahl 144 ist auch der Endpunkt der 12-teiligen Reihe 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, 144 erreicht. 1 1 Die Fibonacci-Folge ist die unendliche Folge von natürlichen Zahlen, die zweimal mit der Zahl 1 beginnt. Im Anschluss ergibt jeweils die Summe zweier aufeinanderfolgender Zahlen die unmittelbar danach folgende Zahl.
OFFENES GEHEIMNIS
RAUMZEIT
LICHT
G O T T
EINHEIT
DUALITÄT
MENSCH
WELT
WELT
EMPFINDEN
DENKEN
TUN & LASSEN
DIE ELEMENTE WERDEN IN BEZIEHUNGEN & BEWEGUNGEN ZU GESTALTEN IN DEN
KÜNSTEN
WISSENSCHAFTEN
POLITIKEN
STADIEN DER WIEDERGEBURT 
nach Johann Caspar Lavater (1741 - 1801)
Gottes
Erfahrung
Gottes
Erfassung
Gottes
Genuss
Gottes
Gemeinschaft
Gottes
Ähnlichkeit
WECHSEL DER PERSPEKTIVE
NICHT ICH, ICH, ICH
STATTDESSEN
IN MIR GESCHEHE ICH MICH BEWEGT MICH DÜRSTET IN MIR GESCHIEHT
DIE INNWENDIGE GABE ENTDECKEN DAS GEGEBENE ALS DAS ERSTE ANEREKENNEN