![]() |
||||
|
||||
TOD "Wir sind in diese Welt der Gegensätze so tief eingelassen, daß die Utopia einer gegensatzlosen Existenz - lauter Freude ohne Leid, lauter Glück ohne Schmerz und Widerstand, lauter Freunde ohne Feinde, wenn wir ehrlich sind, nicht einmal vorstellbar . . . ist." "Gewiß:
die Übel der geschichtlichen Welt, die nur zuzunehmen scheinen, je mehr
der Mensch das Steuer der Weltgeschichte selber übernimmt, werden immer
sinnvolle Ansätze zu teilweisen Besserungen anbieten und uns im
dauernden Umschwung der Verhältnisse beschäftigen, mit Aufgaben, die
sich angesichts des absolut Guten rechtfertigen lassen. Das hindert
nicht, daß wir auf einer endlichen Bühne spielen, auf der das Gesetz
des Dyas, der Polarität herrscht, das sich zwar immer als abkünftig
von der Monade erweist und sie voraussetzt, aber auch als wesenhaft
unfähig, sich in sie aufzulösen." "Nicht eigentlich der Mensch als solcher tritt fordernd vor das Absolute (dessen Antlitz er nicht kennt) mit der kategorischen Forderung nach der Lösung, die ihm gebührt. Ward ihm sein Dasein nicht umsonst geschenkt? Nein, dieses Geschenktsein selbst übernimmt an seiner Stelle den Antrag auf Klärung. . . . Der Antrag kann vom Dasein nur stammelnd formuliert werden, denn es selbst verfügt über kein Wort zu seiner Rechtfertigung. . . . Aber dieses Rechtfertigung vermag es sich selbst nicht zu geben, . . . sie muß ihm - zugleich als Gnade und als Bestätigung - nochmals geschenkt werden." Hans Urs von Balthasar , - Theodramatik III. Die Handlung S. 121 Die "Geburt ist, obschon sie philosophisch viel weniger bedacht wird als der Tod, kein geringeres Mysterium als dieser. Das Werden eines Menschen verdankt sich dem Geschlecht, er taucht aus einer Ahnenreihe empor und kann zeugend und gebärend neue Glieder der Reihe hervorgehen lassen. Das Biologische hat unter den Ursachen seines Werdens den Vorrang. Gleichwohl kann das Geistsubjekt, das zum Absoluten hin lichtet, sich niemals dieser biologischen Kausalität allein verdanken, sondern taucht von tiefer her empor, eben aus dem Grund, dessen Licht ihm aufleuchtet. " Hans Urs von Balthasar , - Theodramatik III. Die Handlung S. 116 "Aber wie sollte . . . der schrille Gegensatz zwischen der Verhülltheit des menschlichen Anfangs und Endes (im Individuellen wie im Generellen) und der Klarheit, mit der der Mensch auf der Höhe seiner Bewußtheit zwischen Wahr und Falsch unterscheiden kann, wie sollte der ebenso schrille Gegensatz zwischen der Dumpfheit und Gewalttätigkeit der Natur, auf der der Mensch aufruht und seinem unabweisbar hellen Wissen um die Unversöhnlichkeit zwischen Gut und Böse - nicht nach einer Erklärung schreien? Einer Erklärung, die der Mensch, wie immer es sich anstellen mag, nicht befriedigend geben, ja auch nur als Idee projizieren kann, denn nie wird die Rechnung aufgehen." Hans Urs von Balthasar , - Theodramatik III. Die Handlung S. 120 |
![]() |
|
|
BEZIEHUNGEN |
|
UNSAGBAR - UNSÄGLICH |
Unaussprechlichkeit und Unsagbarkeit hüllen sich beide in Schweigen. ... Das Schweigen des Unaussprechlichen ist ein Präludium zu jenem verbalen Zustand, der das dichterische Wort einsetzt und auslöst. ... Was sage ich! dieses Schweigen ist bereits Gedicht und Musik, ist stillschweigend Musik und stummes Gedicht, und beide sind in der fruchtbaren Tiefe des Chaos verborgen. ... Das Schweigen des Unaussprechlichen, durchsichtig wie eine Sommernacht und unzählbar wie das Sternengewimmel, beschwört das allgegenwärtige und unendlich kleine Leben, das sich in der Unermeßlichkeit des Universums verliert. Das unaussprechliche Schweigen, das stumme Antwort ist, hat etwas Erhabenes, das unsägliche Schweigen hingegen flößt uns Angst und Schrecken ein. Im Gegensatz zum schweigenden Sternenhimmel beschwört das unsägliche Schweigen des Todes das furchterregende Schweigen der unendlichen Räume, das Pascal schaudern ließ; hier bleibt unsere Frage ohne Antwort; hier verhallt unsere Stimme in der Wüste: der Tod, stumm und taub erwidert unseren Ruf nicht, und der Dialog fällt in die hoffnungslose Einsamkeit des Monologs zurück." |
|
![]() ![]() |
|
|
![]() |
|
|
![]() |
|
Aus dem Diözesanmuseum in Freising Der Tod und der Kaufmann, Franz Francken I. , Antwerpen, um 1620 |
![]() |
|
Kruzifix über dem Chorbogen , um 1600 mit Stuckhintergrund aus dem frühen 18. Jahrhundert |
![]() |
|
Kastenschloß um 1720 |
![]() |
![]() |
Die
römischen Martyrer und Brüder (nicht Apostel!) Johannes und Paulus,
die Wetterpatrone. |
![]() |
|
Spätgotische Muttergottes am Hochaltar |
![]() |